Zukunft Pöhlwassertal
Es ist ruhig um die Bürgerinitiative Pöhlwassertal geworden... stimmt das?
Zeit für uns, etwas hören zu lassen. Wir waren nicht untätig seit unserer Informationsveranstaltung im Januar in Rittersgrün. Erst kürzlich waren wir mit unserem Infostand beim Bahnhofsfest in Rittersgrün und zur 400 Jahr Feier in Tellerhäuser präsent. Seit Januar gab es viele Gespräche und Schriftverkehr mit Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung, um eindringlich unsere Bedenken und Einwände vorzutragen. Um dies mit fundierten Argumenten zu tun, war und ist eine aufwändige Recherchearbeit notwendig. Viele Stunden wurden investiert um Informationen, Wissen und rechtliche Grundlagen zu sammeln.
Ein sehr konstruktives Gespräch hatten wir mit Herrn Landrat Rico Anton, bei dem wir einiges zum Thema Straße und Abtransport aus Rittersgrün erfahren konnten. Nach seiner Aussage ist die Staatstraße S271 von Raschau kommend ab Globenstein/Arnoldshammer nicht in dem Zustand, dass sie für die vielfältigen Anforderungen eines Bergwerkbetriebes und weiterer Nutzer geeignet wäre. Ein Ausbau ist derzeit nicht vorgesehen. Aus unserer Sicht geht es nicht nur um den Straßenzustand, sichere Fußwege zur Schule gehören genauso dazu wie der Zugang zum Schmalspurbahnmuseum und anderen touristischen Objekten entlang dieser bedeutsamen Verkehrsverbindung.
Im Mai trafen wir uns mit Vertretern der SAXORE GmbH, um uns auch hier mit dem Thema Transport auseinander zu setzen. Die Firma hat die großen Sorgen der Anwohner aus der Infoveranstaltung im Juni 2023 mitgenommen und im Vorfeld des Treffens ein Gutachten über alternative Transportwege erstellen lassen. Es werden mehrere Möglichkeiten in Betracht gezogen, bis jetzt ist allerdings keine abschließende Lösung gefunden und festgelegt. Es sind im nächsten Schritt weitere Machbarkeitsprüfungen notwendig. Wir haben noch einmal sehr deutlich dargestellt, dass es eine andere Lösung als die Staatsstraße S271 durch Rittersgrün und Pöhla geben muss.
Im September wird es ein weiteres Treffen mit der SAXORE GmbH zum Thema Wasser geben. Der Transport und logistische Fragen sind die Probleme, die sich unmittelbar zuerst auf unsere Lebensqualität auswirken würden.
Im Zuge unserer Recherchen haben sich zwei weitere Hauptgefahren herauskristallisiert. Zum einen die Hochwassergefahr durch die natürlichen Bedingungen im Tal, das Einleiten der Grubenwässer und zum anderen liegt ein Großteil des geplanten Abbaugebietes inmitten des ehemaligen Uranbergbaus unter dem Hämmerleinkreuz bis Tellerhäuser / Zweibach. Schon allein die Tatsache, dass radioaktives Gestein im Spiel ist, hätte nach unserer Rechtsauffassung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) mit Bürgerbeteiligung führen müssen! Diese Thematik spielt eine große Rolle in den Beratungen der Arbeitsgruppen.
Nach Ablehnung unseres Antrages auf Akteneinsicht und einer unzureichenden Begründung für die Feststellung der Nichtnotwendigkeit einer UVP durch das OBA Freiberg haben wir Widerspruch eingelegt und diesen ausführlich mit den entsprechenden Rechtsgrundlagen begründet. Wir wollen damit erreichen, dass eine entsprechende Umweltverträglichkeitsprüfung stattfindet.
Auch ist vielen wahrscheinlich nicht bewusst, dass ein perspektivischer Teil des Abbaugebietes direkt unter Breitenbrunn liegt (siehe Internetseite der SAXORE GmbH). So wird z.B. auch der Altbergbau St. Christoph erwähnt.
Neue Technologien zum Abbau der Rohstoffe sind im Gespräch. Nicht alles was neu angepriesen wird, ist nach unserer Auffassung auch sicher. Wir wollen nicht zum Experimentierfeld für unsichere Verfahren wie z.B. Bioleaching (Bio-Laugung) werden. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind wissenschaftlich und praktisch nicht endgültig geklärt. Wenn Ihr Euch näher informieren wollt oder Anregungen und Informationen für uns habt, wir Sind jeden zweiten Montag des Monats von 17-18 Uhr im Vereinsraum der Turnhalle Rittersgrün für Euch da.
Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand vermuten wir, dass es mit dem Bergbau in Rittersgrün nicht ganz so schnell losgehen wird, wie es die Firma Saxsore letztes Jahr im Juni angekündigt hat. Trotzdem ist es unabdingbar dranzubleiben und alles dafür zu tun, dass unser schönes Pöhlwassertal und die Orte darum erhalten bleiben. Dafür müssen wir zusammenhalten und gemeinsam alles tun! Selbst wer nicht aktiv helfen kann, hat die Möglichkeit Mitglied in unserem Verein zu werden (Anträge auf unserer Internetseite bi-poehlwassertal.de oder unter Tel. 0157 54844215. Wir hoffen, dass uns die Bürger der Gemeinde Breitenbrunn und Umgebung in Zukunft mehr unterstützen. Schon heute wird deutlich, dass der Bergbau nicht in 5, 10 oder 20 Jahren beendet ist. Mehre Generationen werden damit zu tun haben und aktive Vorsorge ist besser als die Aussage „Das habe ich nicht gewusst und erwartet!“
Je größer unser Verein ist, umso größer sind die Chancen gehört zu werden und Einfluss zu nehmen.
Aktuell suchen wir dringend noch Unterstützung für die Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit/ social media.
In nächster Zeit wird es eine Informationsveranstaltung in Pöhla geben. „Zukunft im Pöhlwassertal“ ist nicht begrenzt auf Tellerhäuser, Zweibach, Rittersgrün und Globenstein, das Pöhlwassertal ist über 20 km lang und schließt Pöhla und Grünstädtel mit ein. Alle Anlieger werden in den nächsten 70 Jahren von den Auswirkungen der guten und schlechten Seiten des Bergbaus betroffen sein.
Bleibt am Ende allen aktiven Mitgliedern für Ihren unermüdlichen Einsatz, die vielen Stunden und das Durchhaltevermögen herzlich zu danken.
Der Vorstand